[7] [Fig. 4] La fiama che ssi parte di 2 cortaldi, congiunti va uso de' lati della piramide, nel suo angolo, così <; queste romperano ogni porta colla sola percussione della fiamma, essendo prima cimate le torri e llevato le difese e acostato poi tale strumenti alla detta porta. |
[7] [Fig. 4] Die Flamme, die von zwei Kortalden ausgeht, die mit den Seiten des Dreiecks im spitzen Winkel verbunden sind, so wie <; diese brechen jedes Tor mit einem einzigen Flammenstoß auf, wenn zuvor die Türme beseitigt sind und die Verteidigung ausgeschaltet ist und dann dieses Gerät an das genannte Tor herangebracht ist. |
Wahrscheinlich aus anderer Zeit als die übrigen Einträge des Blattes; entweder früher, wofür die Position in der rechten oberen Ecke spricht, die häufig der ersten Zeichnung vorbehalten ist, oder später, etwa im Zusammenhang mit Leonardos Tätigkeit für Cesare Borgia.
Die Textherstellung bereitet ebenfalls ein Problem. In Retis Edition von 1974 steht v[er]so [un]
statt vavso
in der Transkription. Der deutsche Übersetzer machte aus vavso
Gefäß
, was syntaktisch nicht passt. Wir belassen die Originallesung. Italienische Philologen mögen entscheiden, ob va uso
im alten Toskanischen oder Mailändischen möglich ist. Auch bei der Verwendung von Plural und Singular ergeben sich Schwierigkeiten.
Kortalde: Dieser Kanonentyp erscheint im Codex Madrid I schon auf fol. 47v (siehe Kommentar dort), außerdem im Codex Atlanticus auf fol. 79v (mit Abbildung) und 1014v. Das Wort scheint auch in der deutschen Kartaune Entsprechung zu finden (vgl. Regesta Imperii, Maximilian I., 24. Januar 1500). Zum missglückten Guss einer Kartaune im Herzogtum Berg 1507 vgl. Kreft, Eisengewerbe 2002, S. 399.